Der Ort

Das Dorf Landin wurde in den 1970er Jahren aus den Ortsteilen Hohen- und Niederlandin gebildet. Beide Dörfer verbindet eine uralte Kastanienallee und viel gemeinsame Geschichte. Malerisch liegen die beiden Siedlungen mit ihren Schloßruinen und den Feldsteinkirchen in der uckermärkischen Landschaft umgeben von einstigen Seen- und Sumpflandschaften, die heute Naturschutzgebiete darstellen. Wer auf der Suche nach viel Ruhe und unverbauter Landschaft ist, wird hier reich belohnt. Seltene Vogel- und Tierarten finden Rückzugsmöglichkeiten zwischen den großen Feldern und dem weiten Horizont des nordöstlichen Brandenburg.

Blick vom Schloßpark Hohenlandin über die weiten Felder nach Süden. Die alte Kastanienallee (links) führt zum Ortsteil Niederlandin wo auch der Alexanderhof liegt. Rechts schließt sich das Naturschutzgebiet „Haussee“ an, wo man seltene Tierarten und Vögel beobachten kann.
Das Schloß Hohenlandin wurde 1863 von der Familie von Warburg im sogenannten Tudorstil oder Normannischen Baustil errichtet. Nur wenige Jahre nach dessen Fertigstellung verkaufte der Besitzer sein Anwesen an eine Berliner Bauunternehmerfamilie. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Rittergut enteignet und aufgesiedelt. Das Schloß sollte gar abgerissen werden. Zur Ruine wurde es aber erst in den 70er Jahren, nachdem sich niemand um dessen Erhalt kümmerte. Heute bemüht sich der Verein „Schloß und Speicher Landin e.V.“ um eine Wiederbelebung des Areals.
(Bildquelle: Alexander Duncker, Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den Königlichen Familien-, Haus-Fideicommiss- und Schatull-Gütern in naturgetreuen, künstlerisch ausgeführten, farbigen Darstellungen)
Schloß Hohenlandin ist weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt. Das verfallene Herrenhaus gilt als Sinnbild der Tragik der jüngeren deutschen Geschichte.
Der mit wunderschönen Terrakottafiguren geschmückte Balkon des Schlosses ist eine Hommage an die Geschichte. Hier der Pommersche Greiff, der symbolisch den Brandenburger Adler trägteine Anspielung auf eine sagenumwobene Schlacht, die 1250 hier in der Nähe stattgefunden haben soll.
Mittelpunkt Hohenlandins stellt das Gelände des ehemaligen Rittergutes mit Speicher und Schloßruine und der Kirche dar. Das imposante Speichergebäude (Bildmitte) soll langfristig in ein kleines dörfliches Kulturzentrum umgewandelt werden. Rechts und links der Dorfstraße liegen wie an einer Schnur aufgereiht die alten Bauernhöfe des Dorfes.
Die Basilika von Niederlandin besticht durch ihre reiche Innenausstattung: Gotischer Flügelaltar, Barocke Orgel und Kanzel sowie eine wunderschöne Ausmalung aus dem 19. Jahrhundert.
Das Niederlandiner Schloß besaß einst ein reich geschmücktes Renaissanceportal. 1945 wurde das Gebäude gesprengt.
Der Alexanderhof in Niederlandin mit 100jähriger Linde ist das letzte noch vollkommen authentisch erhaltene Bauerngehöft und steht samt Stallungen unter Denkmalschutz. Oft fahren Kutschen durchs Dorf – diese dürfte wohl eine der Schönsten sein.
Dreh- und Angelpunkt beider Dörfer ist und bleibt der Kappenberg. Hier soll eine sagenumwobene Schlacht stattgefunden haben zwischen den gemeinsam regierenden askanischen Brandenburger Markgrafen Johann I
und Otto III gegen den Pommernherzog Barnim I. Das Schlachtglück war auf Seiten der Brandenburger, und so musste der Pommernherzog Barnim I die „Ucera“ (Uckermark) an die Askanier abtreten. Ob tatsächlich eine Schlacht stattgefunden hat, ist nicht belegt. Doch ging der „Vertrag von Landin“ in die Geschichtsbücher ein und machte die Uckermark Brandenburgisch.